Ärmelkanalreise mit der Vasco da Gama

Die Schiffsglocke der Vasco da Gama

Authentischer Reisebericht über Ärmelkanalreise mit der Vasco da Gama vom 25.8. bis 1.9.2019, Erfahrungen und Bewertungen.

Trotz oder gerade wegen des drohenden Brexits haben wir uns für eine Kreuzfahrt nach England und zu den Kanalinseln entschieden, die zwar mit ihrem Sonderstatus nicht zu Großbritannien gehören, aber dem britischen Königshaus unterstellt sind. Doch es ging uns nicht nur um die reizvolle Reiseroute, wir wollten auch unbedingt das neue TransOcean-Kreuzfahrtschiff Vasco da Gama kennen lernen.

Unser Schiff lief 1993 für die Holland-America Line vom Stapel. Die alte Schiffsglocke ist noch erhalten und trägt den ursprünglichen Schiffsnamen „MS Statendam“. Im Laufe der Jahre folgten zahlreiche Renovierungen und Modernisierungen.

Chic, stylisch und ein wenig Vintage

Heute präsentiert sich unser Kreuzfahrtschiff in einem stilvollen und ansprechenden Design. Besonders edel wirkt das in Gold und Erdfarben gehaltene Hauptrestaurant „Waterfront“. Eine filigrane Wand aus lichtdurchlässigem Flechtwerk, die sich über die Decke hinweg fortsetzt, fungiert als Blickfang, Raumteiler und Designobjekt.

Auch das Restaurant „The Grill“ besticht durch modernes Design und klare Linien, während das italienische Restaurant „Waterfront Mediterranean“ auf Vintage setzt und mit Schwarz-weiß-Postern und einem alten Vespa-Roller nostalgische „Dolce Vita“-Stimmung aufkommen lässt.

Weniger überzeugend fanden wir hingegen die Aufmachung des asiatisch-indischen Restaurants „Waterfront Eurasia“. Die Einrichtung wirkt ein wenig uninspiriert und es fehlt an guter Beleuchtung.

  • Hauptrestaurant Waterfront, Foto: TransOcean Kreuzfahrten

Die verschiedenen Bars, das Theater, die Ladenpassage, die kleine Bibliothek und das Spielcasino machen einen sehr gepflegten und einladenden Eindruck. Es sind vor allem die vielen ausgefallenen Details, die  Poster und Wanddekorationen oder die Rundumfotoansichten in den Fahrstühlen, die die Vasco da Gama so unverwechselbar machen.

Der schönste Ort auf der Vasco da Gama ist die Panoramabar „The Dome“ ganz oben auf Deck 12. Das Mobiliar im Streifenlook wirkt stylisch, maritim und macht gute Laune. Von hier oben hatten wir einen unvergleichlichen Rundum-Blick. Diese Aussicht wird bald noch schöner sein, denn beim nächsten Werftaufenthalt werden einige schadhafte Fenstergläser neu geschliffen bzw. ausgetauscht.

  • Bar mit Affendeko

 

Viel Platz und Bewegungsfreiheit an Deck und in den Kabinen

Die Vasco da Gama gehört zu den kleineren Schiffen, sie bietet den Passagieren aber überdurchschnittlich viel Platz. Klingt wie ein Widerspruch, ist es aber nicht. Entscheidend ist das Verhältnis der Größe des Schiffes zur Anzahl der Passagiere. Eingebürgert hat sich die Rechnung Bruttoregistertonnen (BRT) pro Passagier.  Je höher dieser Wert, desto mehr Platz für den einzelnen Fahrgast. Die Vasco da Gama hat diesbezüglich einen Spitzenwert von 48,5.  Zum Vergleich: die Schiffe der Aida-Flotte haben Werte zwischen 32,5 bis maximal 38,6. Das neueste TUI-Schiff, Mein Schiff 6, liegt bei 39,4. Die Queen Elizabeth der Reederei Cunard liegt bei 43,7, die Artania (Phoenix) bei 37,1. Selbst Luxusschiffe wie die Azamara Quest und die Azamara Journey liegen mit 43,6 noch deutlich unter dem Wert der Vasco da Gama. Das bedeutet, man hat auf der Vasco da Gama reichlich Platz an den beiden Pools, im Theater, den Bars und anderen öffentlichen Bereichen.

 

Geräumige Kabine

Unsere Glücks-Außenkabine befand sich auf Deck 4 und bot auf 17,5 qm viel Bewegungsfreiheit und genügend Platz, um unsere beiden Maxi-Koffer zu verstauen. Die Kabine war zweckmäßig eingerichtet, mit einem großen Sofa, Tischchen, Schreibtisch mit Stuhl, Flachbildschirmfernseher, individuell einstellbaren Klimaanlage und Einbaukleiderschrank mit Safe. Sehr praktische fanden wir den beleuchteten Schminkspiegel im Wohnbereich. Leider gab es nur eine einzige europäische Steckdose und wir waren froh, dass wir eine Mehrfachsteckdose im Gepäck hatten. Abnutzungen an Teppich, Fliesen und Mobiliar lassen vermuten, dass unsere Kabine – abgesehen von den neuen Vorhängen  – schon lange nicht mehr renoviert wurde.

In Standardkabinen wie der unsrigen gibt es leider auch keine Minibar bzw. keinen Kühlschrank, keinen Wasserkocher und keinen Bademantel. Wer auf diese Annehmlichkeiten Wert legt, muss eine Balkonkabine oder Suite buchen.

Ein großes Lob gilt dem Housekeeping. Unsere Kabine wurde stets sorgfältig gereinigt und aufgeräumt. Dazu gehörten auch ein Turndown-Service (abendliches Herrichten von Bett und Kabine für die Nachtruhe), immer frische Handtücher und nach drei Nächten neu bezogene Betten.

 

Poolparty ohne Frösteln und Wolldecke

Eine Besonderheit der Vasco da Gama ist die flexible Glasdachkonstruktion über dem Pooldeck. Bei Sonnenschein ist das Dach geöffnet, bei Regen und niedrigen Temperaturen wurde das Dach geschlossen und aus dem Außenpool wurde ein Innenpool.

Während unserer einwöchigen Kreuzfahrt hatten wir viel Sonnenschein, aber am Abend wurde es schon frühherbstlich kalt und das flexible Glasdach erwies sich als sehr nützlich.

 

Flexibles Restaurantkonzept mit Anlaufschwierigkeiten

Mit ihrem Restaurantkonzept geht die Vasco da Gama neue Wege und setzt auf Flexibilität: keine festen Tischzeiten bei freier Platzwahl. Hinzu kommt ein nach hygienischen Gesichtspunkten modifiziertes Büfettkonzept ohne Selbstbedienung.

Die Idee ist sicherlich gut, funktioniert aber leider noch nicht richtig. Bei unserer Reise wollten die meisten Gäste gegen 18.30 h im Hauptrestaurant Waterfront zu Abend essen.  Das Hauptrestaurant war dann schnell bis zum letzten Platz gefüllt und die übrigen Gäste mussten in die anderen Restaurants ausweichen oder warten, bis wieder Plätze frei wurden. Das sorgte nicht selten für Unzufriedenheit. Vielleicht ließe sich das Problem durch ein größeres Platzangebot oder längere Tischzeiten lösen.

Auch das Büfetrestaurant Club Bistro kämpft noch mit Akzeptanzproblemen. Für einige Gäste ist ein Büfett, bei dem sie sich nicht selbst bedienen können, kein richtiges Büfett. Doch vielleicht sind die Vorbehalte nur Anlaufschwierigkeiten oder beruhen auf einem Informationsdefizit. Das Bedienkonzept ist nicht nur die hygienischere Lösung, es werden auf dieser Weise auch weniger Nahrungsmittel verschwendet. Denn bei offen dargebotenen Lebensmitteln gilt grundsätzlich, dass alle Speisen, die nicht verzehrt werden, vernichtet werden müssen. Eine Weiterverwertung, z.B. in Suppen oder Salaten, ist ausgeschlossen. Die Vorschriften sind restriktiv und lassen keine Ausnahmen zu.

Das Büfettrestaurant Club Bistro ist zwar kein Feinschmeckertempel, aber Qualität, Auswahl und Präsentation der Speisen sind gut. Auch der Kaffee (Jacobs) schmeckt prima und die Teeauswahl (Pickwick) überzeugte.  Zum Frühstück gibt es nicht nur Säfte, sondern auch einen guten, trockenen Sekt der TransOcean-Hausmarke.

 

Dialysemöglichkeiten und medizinische Versorgung  

TransOcean ist neben der Reederei Hapag Lloyd der einzige Anbieter für deutschsprachige Dialyse-Kreuzfahrten. Neben der MS Astor bietet jetzt auch die Vasco da Gama eine Dialysebehandlung auf hoher See an. Auf Deck 4 stehen für die Behandlung zehn Dialysebetten zu Verfügung. Um die Patienten kümmern sich ein Arzt, zwei Krankenschwestern sowie medizintechnisches Personal. Eine Liste aller TransOcean-Dialysereisen finden Sie hier.

Die Vasco da Gama verfügt neben der Dialyseabteilung auch über ein kleines Bordhospital. In Notfällen können Patienten sogar mit einem Hubschrauber an Land gebracht werden. Einen solchen Notfall hatten wir gegen Ende unserer Reise, auf der Strecke zwischen Le Havre und Amsterdam. Am späten Abend landete der Rettungshubschrauber neben dem Pool und nahm den Patienten auf. Für mich ist es beruhigend zu wissen, dass eine solche Aktion im Ernstfall möglich ist und hochprofessionell durchgeführt werden kann.

 

Attraktive Konditionen für Alleinreisende

Eine Kreuzfahrt ist für Alleinreisende oft unverhältnismäßig teuer. Die Aufschläge liegen in der Regel zwischen 70% und 100% .

Auf der Vasco da Gama ist der Aufschlag für Alleinreisende (Einzelkabine) dagegen sehr moderat und liegt bei lediglich 15 – 25%.  Darüber hinaus bietet TransOcean sogar bei einigen Reisen einen Single-Special-Tarif an. Hier gibt es keinen oder nur einen minimalen Aufschlag.

 

Allein aber nicht einsam – Treffen für Alleinreisende

Wer allein unterwegs war, hatte während der Reise mehrfach Gelegenheit, andere Alleinreisende kennen zu lernen, gemeinsame Landgänge zu unternehmen oder in der Gruppe zu dinieren. Die Treffen wurden  teilweise auch durch Crewmitglieder moderiert.

 

Die Feinheiten der deutschen Sprache

Für ein Schmunzeln sorgte allerdings die Tagesprogramm-Bezeichnung „Solistentreff für alleinreisende Gäste“. Wahrscheinlich ist dies ein Übersetzungsfehler. Die deutsche Sprache ist zweifellos eine schwere Sprache. Das zeigt sich an den vielen grammatischen und orthografischen Fehlern auf dem Tagesprogramm und der Speisekarte. Hier etwas zu verbessern ist jedoch nur Kosmetik angesichts der Tatsache, dass die Schilder mit Warn- und Sicherheitshinweisen ausschließlich in englischer Sprache verfasst sind. Dies müsste geändert werden, denn da das Schiff als deutschsprachig vermarktet wird, kann man nicht davon ausgehen, dass alle Passagiere Englisch verstehen.

 

Entertainment und sportliche Aktivitäten

Mit dem Hollywood’s hat die Vasco da Gama ein glamouröses Theater mit einer gut ausgestatteten Showbühne an Bord. Das Vasco da Gama Showensemble zeigte fast jeden Abend eine professionelle Tanz- und Musikshow (zwei Vorstellungen). Persönlich mache ich mir zwar nicht viel aus Musicalpotpourris und Showtanz, aber die Showprogramme waren abwechslungsreich gestaltet und immer von guter Qualität.

Zum Unterhaltungsangebot der Vasco da Gama gehören auch Filmvorführungen, Livemusik in den Bars und die nächtliche Disco in der Panaromabar „The Dome“.

Wer sein Glück herausfordern möchte, hat dazu im Casino an Spieltischen und Spielautomaten oder beim klassischen Kreuzfahrtbingo Gelegenheit.

Der sportinteressierte Gast findet auf der Vasco da Gama alles, was das Sportlerherz begehrt. Das Fitness-Center auf Deck 11 verfügt über einen beeindruckenden Gerätepark. Und wer wenig Erfahrung mit Kardiogeräten hat, wird durch einen Fitness Coach eingewiesen. Jogger finden auf Deck 12 einen Lauf-Parcours. Außerdem gibt es neben dem Beautybereich eine nach Geschlechtern getrennte kleine Sauna und zwei Sportplätze.

  • Fitnesscenter

Wo bleibt das Edutainment?

Das Tagesprogramm hatte fast für jede Zielgruppe ein Angebot parat. Darunter auch ein Kinderprogramm, Kurzweiliges wie Frisbee-Werfen, Shuffleboard oder ein Dart-Tunier, aber auch Yoga, Basteln, Handarbeiten, Fototechnik oder Gemüseschnitzen gehörten zum Angebot.

Trotzdem hat etwas Wesentliches gefehlt: Informationsveranstaltungen rund um unsere Reiseroute, die einzelnen Häfen und Sehenswürdigkeiten. Schließlich hatte unsere Reise „Lieblingsplätze am Ärmelkanal“ den Untertitel „Historie trifft Kunst & Lebensart“. Eine klassische Kreuzfahrt ist zwar keine Studienreise, aber fundierte Infos oder ein kompetenter Lektor, der die Reise begleitet, wären ein echter Gewinn gewesen. Leider gab es an Bord auch keine Stadtpläne zu unseren Reisezielen.

 

Attraktive Reiseroute

Es gibt wirklich nicht viele Kreuzfahrtschiffe, die von Deutschland aus die Kanalinseln anfahren. Dabei ist die Inselgruppe ein sehr attraktives Reiseziel, mit malerischen Buchten und Aussichtspunkten, gut erschlossenen Wanderwegen, mildem Klima und einer erstklassigen, französisch beeinflussten Küche.

Wir kannten alle Reiseziele schon von anderen Urlauben und so konnten wir unsere Landgänge optimal gestalten. Vielleicht sind folgende praktische Tipps auch für die User von dieschiffsreise.de von Nutzen, zumal die Vasco da Gama im nächsten Jahr wieder auf einer fast gleichen Route (23. 7.-1. 8. 2020 England, Flandern & Frankreich – sommerliches Intermezzo am Ärmelkanal) unterwegs sein wird.

Reisetipp Southampton
Wenn Sie Geld wechseln möchten, ist es ratsam, dies in Southampton und nicht auf den Kanalinseln zu tun, denn das britische Pfund gilt auch auf den Inseln, während das Jersey- und das Guernsey Pound nur auf den Kanalinseln als Zahlungsmittel anerkannt wird.

Southampton bietet Hafenflair, einige Sehenswürdigkeiten und viele Einkaufsmöglichkeiten. Da wir den ganzen Tag zur Verfügung hatten, nutzten wir jedoch unseren Landgang für einen selbstorganisierten Ausflug auf die Isle auf Wight und einen Besuch von Osborne House, dem einstigen Landsitz der Königin Victoria.

Bis zu Abfahrtstelle der Fähre Red Funnel, die im Stunden-Takt von Southampton nach East Cowes auf der Isle auf Wight fährt, ist es vom Ocean-Kreuzfahrthafen nur ein kurzer Fußweg. Vom Schiff aus konnten wir die Fähre schon sehen. Das Tagesticket (Day Return) ist billig, es kostet nur 11,80 Pfund .

Auf der Isle of Wight fährt von der Anlegestelle in East Cowes die Buslinie 4 zum Osborne House. Leider war die Schlange an der Kasse sehr lang und wir musste eine gute halbe Stunde anstehen. Besser wäre es wohl gewesen, die Tickets vorher online zu kaufen.
Wer anstelle des Besuchs von Osborne House lieber eine Inseltour unternehmen möchte, kauft am besten ein Bus-Tagesticket (im Bus erhältlich) und fährt bis zur Endstation, dem zentralen Busbahnhof in Newport. Vom Busbahnhof aus ist die ganze Insel gut zu bereisen und auch Newport ist mit seinen schönen Pubs und guten Einkaufsmöglichkeiten einen Besuch wert.

Links:

DVD-Tipp Victoria & Abdul

Victoria & Abdul (DVD mit Judi Dench)

Der Kinofilm (2017) mit Judi Dench in der Hauptrolle beschreibt der Beziehung von Queen Victoria zu Ihrem indischen Diener und engen Vertrauten Abdul Karim. Gedreht wurde weitgehend in Osborne House. Der Film spielt in den Innenräumen und den weitläufigen Gärten und Ländereien. Er zeigt sowohl die privaten Gemächer als auch die opulenten Repräsentations- und Empfangsräume.

Versandkostenfrei als DVD oder Blu-ray bei Bücher.de

 

Jersey, St. Helier
In Hafen St. Helier liegt das Schiff auf Reede und ein Landgang ist nur mit Tenderbooten möglich. Die Vaso da Gama nützt die eigenen Rettungsboote als Tenderboote.

Nach Ankunft in St. Helier erhielten wir von gutgelaunten Hafenservice-Mitarbeiten einen kostenlosen Plan der Insel und der Hauptstadt St. Helier. Nur ein paar Schritte vom Hafen entfernt, befinden sich in westlicher Richtung der zentrale, überdachte Busbahnhof und eine öffentliche Toilette. Unser Busticket konnten wir beim Busfahren kaufen und mit Kreditkarte bezahlen. Empfehlenswert ist eine Busfahrt zum Leuchtturm nach La Corbiere, zum Botanischen Garten in St. Clement, zum Hafenstädtchen Gorey oder zum Jersey Zoo.

Links:

 

Guernsey, St. Peter Port
Auch St. Peter Port ist nur mit Tenderbooten zu erreichen. Wie Jersey besitzt auch Guernsey ein sehr gut ausgebautes Busnetz. Der Busbahnhof ist nur ein paar Schritte vom Hafen entfernt. Hier findet Sie ebenfalls eine öffentliche Toilettenanlage. Jede Busfahrt kostet pauschal ein Pfund. Sie sollten allerdings mit Kleingeld (Guernsey Pound oder GBP) bezahlen, denn der Busfahrer hat oft kein Wechselgeld. Mit den Buslinien 91 oder 92 ist eine Rundfahrt entlang der Küstenstraße möglich. Die Fahrt einmal um die ganze Insel dauert etwa 90 Minuten und kostet nicht wie in vielen Reiseführern angeben den Standardpreis von einem Pfund, sondern wurde inzwischen auf fünf Pfund angehoben. Sie können die Fahrt allerdings auch stückeln und bezahlen dann für jedes Teilstück wie gewohnt ein Pfund.

Von der Anlegestelle St. Peter Port läßt sich das Städtchen und die Umgebung auch zu Fuß erkunden. Lohnend ist z. B. der Besuch von Hauteville House, dem Wohnhaus des Dichters Victor Hugo, oder ein Spaziergang entlang der Küste zum Fort George oder weiter bis zum malerischen und gärtnerisch interessanten Landsitz Sausmarez Manor.

Links:

  • Unsere Rettungsboote wurden zu Tenderbooten.

 

Le Havre
Vom Schiff aus fährt ein kostenfreier Shuttlebus ins Zentrum. Le Havre bemüht sich geradezu vorbildlich um Kreuzfahrttouristen. Deutschsprachige Servicekräfte  am Hafen und im Shuttlebus geben zu allen Fragen gerne Auskunft und verteilen Stadtpläne. Eine Rundumbetreuung vom Feinsten! Wir waren nur am Vormittag in Le Havre, doch die Zeit reichte aus für einen Besuch des Oscar Niemeyer Baus „Le Volcan“ (beherbergt  eine öffentliche Bibliothek mit kostenlosem WLAN), die Leuchtturmkirche St. Joseph und um einen Eindruck der berühmten Betonwohnhäuser des Architekten Auguste Perret zu gewinnen.

Links:

Amsterdam: Sightseeing mit der Straßenbahn
Die Stadt ist für meinen Geschmack etwas zu lebhaft. Touristenströme wohin das Auge auch blickt. Falls Sie eines der großen Museen besuchen möchten, empfehle ich die Tickets vorab im Internet zu besorgen, denn die Schlangen vor den Kassen sind besonders in Ferienzeiten oder am Wochenende abschreckend lang.

Am Infostand am Hafenterminal bekommen Sie Auskunft und einen kostenlosen Stadtplan mit dem Liniennetz des öffentlichen Nahverkehrs. Ab drei Einzelfahrten lohnt sich die 24-Stunden-Tageskarte für 8,00 Euro (Stand 2019).

Längst kein Geheimtipp mehr ist eine Fahrt mit der Tram Nummer 2 in Richtung Vondelpark. Auf der Route quer durch die Stadt und entlang der Grachten liegen zahlreiche Sehenswürdigkeiten. Eine Besonderheit und ein wirklich guter Touristenservice ist ein Infostand innerhalb der Straßenbahn. Hier können Sie ihr Ticket (Einzelfahrt oder Tageskarte) kaufen und Informationen erhalten.

Links:

 

Und was ist nun mit dem Brexit?

Der bevorstehende Brexit hatte keinerlei Auswirkungen auf unsere Reise. Zwar wurden wir hellhörig, dass sich in Southampton alle Passagiere schon morgens um 7:00 h zur Passkontrolle im Hollywood’s Theater einfinden sollten, aber dann erwies sich die Kontrolle als zügig und viel angenehmer als die üblichen Passkontrollen bei einem Flug nach Großbritannien. Nachdem wir einmalig unser Pässe und Bordkarten vorgezeigt hatten, wanderten die Ausweise wieder in den Safe und wurden weder für Landgänge in Southampton noch auf den Kanalinseln benötigt. Auch aus dem Gespräch mit unserer Kreuzfahrtdirektorin konnte ich entnehmen: same procedure as every year. Wäre schön, wenn es auch nach dem Brexit – wann immer er kommen sollte – weiterhin so stressfrei und unkompliziert bleiben könnte. Sicherheitshalber habe ich in St. Helier eine Großpackung mit 250 Beuteln Yorkshire Tea gekauft. Die Menge reicht zumindest für ein halbes Jahr.

 

Fazit: Noch fehlen die Vascoianer!

Die Pluspunkte der Vasco da Gama sind das gute Design, viel Platz auf den Decks und in den Kabinen, eine Dialyseabteilung, optimale Konditionen für Alleinreisende und natürlich attraktive Reiserouten. Das Schiff gehört erst seit April 2019 zur TransOcean-Flotte und hier und da, speziell beim Restaurantkonzept, läuft noch nicht alles optimal und muss sich noch einspielen.

Die Vasco da Gama hat noch keine Stammgäste, aber auch noch keine Stammcrew, die ihr Schiff aus dem FF kennt. Das muss sich noch entwickeln. Aber ich bin davon überzeugt, es wird nicht allzu lange dauern, bis sich eine Fangemeinde mit bekennenden Vascoianern gebildet hat.

 

Aktuelle Schiffsposition der Vasco da Gama

Nicht nur angehende Vascoianer möchten vielleicht wissen, wo sich das Schiff jetzt gerade befindet.


 

Buchungshinweise

Die Vasco da Gama gehörte heute zur Flotte von nicko cruises. Schiffsreisen mit der Vasco da Gama können Sie u.a. bei Kreuzfahrtvermarktern wie E-Hoi  buchen.

Foto: TransOcean Kreuzfahrten