Spielerezension Killercruise von Sebastian Fitzek

Unser Spielbrettschiff ist ganz schön groß!

Hinter der Neuerscheinung „Killercruise“ aus dem Moses-Verlag stecken der Spieleentwickler Marco Teubner und der Bestsellerautor Sebastian Fitzek, nicht zuletzt bekannt durch den Kreuzfahrtkrimi „Passagier 23“.

Das Spiel kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Während die Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen und die Reedereien auf ein baldiges Ende der Corona-Pandemie hoffen, können Kreuzfahrtfans zumindest auf dem Spieltisch eine Schiffsreise antreten und auf diese Weise die Entzugserscheinungen der Kreuzfahrt-Zwangspause ein wenig abmildern. Wir haben „Killercruise“ für DieSchiffsreise.de ausführlich getestet.

Das Spiel erweist sich als aufwändig gestaltet und bietet eine Kombination aus Kartenspiel, Rätselraten und Mensch-ärgere-dich-nicht, ohne Würfeln und mit Morden statt Rauswerfen.

Ein großes, dreidimensionales Kreuzfahrtschiff mit verschiedenen Decks und vielen Schiffsräumen dient als Spielplan. Die optische Gestaltung zeigt Liebe zum Detail und Anlehnungen an Comic-Heft-Illustrationen.

Die Spielsituation ist – grob beschrieben – wie folgt: Auf dem Schiff wütet ein geisteskranker Serienmörder. Die Herausforderung ist komplex. Es gilt, dem Killer auszuweichen, möglichst viele Kreuzfahrtgäste zu retten, einen vermissten Passagier ausfindig zu machen und zu guter Letzt das Versteck des Killers ausfindig zu machen.

Das Spiel ist für zwei bis vier Spieler konzipiert. Wir haben es zu dritt gespielt. Richtig gut gefallen hat uns, dass wir nicht gegeneinander spielen mussten, sondern dass die Spieler ein Team bilden, das gemeinsam gegen den Mörder antritt. Entweder gewinnen alle oder es verlieren alle oder man fällt dem Killer zum Opfer.

Killercruise, findet den Mörder und rettet die Passagiere! Kreuzfahrtspiel von Sebastian Fitzek und Marco Teubner
Killercruise von Sebastian Fitzek und Marco Teubner

„Killercruise“ wird für Spieler ab einem Alter von zwölf Jahren empfohlen, und das zu Recht, denn die Spielregeln sind anspruchsvoll. Wir drei Testspieler sind zwar schon deutlich über zwölf Jahre, waren aber dennoch beim ersten Probespiel fast ein wenig überfordert. Das lag sicherlich auch – oder vor allem – an der späten Stunde und einigen Gläsern Wein. Schon der Aufbau des Schiffes erwies sich als nicht ganz banal. Und der Versuch intuitiv draufloszuspielen und nur bei Bedarf das Regelheft zu Rate zu ziehen, endete kläglich.

Nachdem uns langsam dämmerte: Es wird nicht gewürfelt, es gibt keine feste Laufrichtung und keine klare Zuordnung der Spielfiguren, haben wir kurzer Hand das Regelwerk vereinfacht. Jetzt waren wir in unserem Element. Über Monate hatten wir uns diszipliniert an alle Corona-Regeln gehalten. Doch jetzt am Spieltisch erwachten die kleinen Anarchisten in uns: Wozu drei Schiffsdecks, vielleicht reichen zum Einstieg auch zwei Decks? Auch die Suche nach der vermissten Person können wir uns erst einmal sparen.

Bei unserer selbsterfundene Variante „supereasy“ geht es nur darum, zum Unterdeck zu gelangen und, ohne vom Killer erwischt zu werden, sein Versteck zu finden. Fertig und gewonnen!  Keine allzu große Herausforderung – aber für einen ersten Probelauf vollkommen ausreichend. Tolle Gruppenleistung, 1a-Teamwork!

Am nächsten Tag setzten wir uns zu einem zweiten Anlauf zusammen. Diesmal studierten wir erst einmal mit Verstand und Konzentration die Spielregeln. Dann wurde weitgehend regelkonform über alle drei Decks gespielt, taktiert, diskutiert und beinahe gewonnen. Leider hat uns der Killer dann doch geschlagen. Egal – es hat trotzdem Spaß gemacht. Beim nächsten Mal werden wir die in der Spielregel vorgeschlagene Variante „Unter Zeitdruck“ ausprobieren und vielleicht noch etwas mit Würfeln in den Spielablauf einbauen.

Bestellhinweis:
Moses Verlag 2020, Verlagspreis 39,95 Euro, erhältlich bei JPC (29,99 Euro) , Buecher.de (32,99 Euro), Amazon (29,99 Euro) oder Hugendubel (26,39 Eurol. Hinweis: Alle Preisangaben vom 28.1.21. Alle genannten Anbieter liefern das Spiel portofrei.